Bernhard Thonhofer researched street life in Graz at the beginning of World War I 1914 and how the Burgfrieden was shaped subsequently. By that a transformation process from a fragmented militarized society in times of peace to a society in times of war is portrayed, with its asynchrony and discrepancy, but also in its outlines. This "unity" on the streets was full of breaches and contradictions from the start. The people of Graz transformed not into a monolithic "war society" free of political, national, confessional or gender-specific conflicts. In fact the 4 years of "Volkskrieg" damaged coexistence in Graz.
Die alltäglichen behördlichen Amtsgeschäfte, politische Entscheidungen und stadtgeschichtlich relevante genealogische und ökonomische Sammlungen können ein überzeugendes Bild vom Grazer Weg zur Großstadt ergeben. Die Annahme, dass die Medien Meinungen bilden, ist allgemein anerkannt. Eine geflügelte Redewendung geht davon aus, dass es keine klassischen Nachrichten gäbe, wenn diese nicht in Zeitungen zu lesen seien.Für die folgenden Ausführungen lagen dieser Arbeit drei Grazer Tageszeitungen (Arbeiterwille, Grazer Tagblatt und Grazer Volksblatt), die offenkundig für die jeweils eigene Ideologie einstanden, zugrunde. Durch den Umstand, dass die Chefredakteure auch führende Vertreter innerhalb ihrer Parteien waren, wurde die Berichterstattung zum politischen Sprachrohr der Gruppierungen. Als Untersuchungskriterien wurden Themen ausgewählt, die in allen Zeitungen vertreten waren, die durch Leitartikel hervorstachen oder die periodisch längerfristig kommentiert wurden.Als Untersuchungszeitraum wurden 34 Jahre herausgenommen, die für die Stadt Graz als richtungweisend auf allen Gebieten ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gelten. Am Beginn stand eine neue Ära der kommunalen Verwaltung. Stadtplanung, Bautätigkeit und bürgerliche Fürsorge hatten eine bisher ungeahnte Hochkonjunktur erfahren, genauso wie die Probleme, die alle Großstädte jener Zeit zu bewältigen hatten.Die Forschungsergebnisse werden so dargelegt, wie sie die Stadtbevölkerung von Graz in den Jahren 1885 bis 1914 bewusst wahrgenommen haben könnte. ; The everyday official duties, political decisions and the city's history relevant genealogical and economic collections can show a convincing picture of Graz on its way to become a modern city. The assumption that media forms opinions, is widely recognized. A winged phrase assumes that there are no traditional news when they were unable to read in newspapers.The theories in this paper are based on three daily newspapers published in Graz (Arbeiterwille, Grazer Tagblatt and Grazer Volksblatt), apparent to those of their own ideological background. Due to the fact that the editors were also leaders within their parties, the reporting on political topics can be viewed as equal to the official ideas of reigning parties. The criteria investigated subjects were selected, which were represented in all the newspapers that stood out through editorials or which have been commented periodically longer term.As an investigation period 34 years were taken out which were most important for the city of Graz as pointing in all areas of their political, economic and social development. At the beginning there was a new era of municipal administration. Urban planning, construction and civil welfare had experienced unprecedented economic boom, as well as the problems that had to deal with all the major cities of that time.The research results are presented in a way as it could have seized the city of Graz population in the years 1885-1914 conscious. ; vorgelegt von Peter Schnitler ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2014 ; (VLID)315386
Die Tagespresse als ein Medium sowie dessen Historizität gilt mit Sicherheit als umfassend erforscht, aber weitestgehend unbehandelt blieb bisher ihre Form als ein konstitutives Element dieses Mediums. Basierend auf fundierten Erhebungsdaten aus einer definierten Menge an Tageszeitung wurden die unterschiedlichen Parameter, die die Form des Mediums Tagespresse konstituieren, erhoben, analysiert und mit bestehenden Forschungsergebnissen verbunden. Diese empirische, deskriptiv diachrone wie auch synchrone Vergleichsmöglichkeit der Form der Grazer Tagespresse im 19. Jahrhundert ermöglicht die Betrachtung der Genese dieses Aspekts des Mediums. Ziel der Arbeit ist es, aufbauend auf der Erhebung eines konkreten Quellenbestandes (Grazer Zeitung, Telegraf, Tagespost, Tagblatt von 1866, Volksblatt, Tagblatt von 1891 und Extrablatt) den Wandel der Form der Tagespresse zu erfassen und diese Veränderungen der formalen Ebene des Mediums umfassend darzustellen sowie externe und systeminterne Einflüsse auf diesen Wandel zu benennen . ; The daily news as a medium with its specific historical formation has already been the topic of a great amount of research work. What has yet been rarely looked upon is its form as a crucial part of the medium itself. Since the medium does not only consist of content, but also has a specific form which presents ? in this case ? the daily changing news. This thesis emphasizes on the form of six newspapers and the development of their formal appearance in 19th century Graz. Based on detailed data research and analysis, the focus of this study lies upon the empirically proven description of the changes the form of the daily news underwent in this century as well as the search for possible reasons or explanations for these changes. Did the form of the news change because of political, economic, social or jurisdictional influences or because of reasons within the media system itself? ; vorgelegt von Martina Fruhmann ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)227426
In der vorliegenden Dissertation werden Fremd- und Selbstbilder im Feuilleton der deutschsprachigen Zeitungen aus der Steiermark (Marburger Zeitung und Grazer Tagblatt) und Krain (Laibacher Zeitung) von 1900 bis 1914 anhand eines heterogenen Korpus von literarischen und publizistischen Narrativen untersucht. Den Schwerpunkt der Dissertation bilden die Analyse der Fremd- und Selbstbilder, Untersuchung von Verfestigung und Verflüssigung von Auto- und Heterostereotypen, poetischer Verfremdungsprozesse und derer gesellschaftlichen Funktionen. Die für poetische Alterität charakteristischen Verfremdungsverfahren auf der Genre-(Groteske, Märchen und Sage) und Handlungsebene (universalistische Kulturthemen wie Tod, Krankheit und Wahnsinn) sind vorrangig in der Laibacher Zeitung zu beobachten, wobei sie zur Sensibilisierung der Leser für interkulturelle Erfahrung und Verschränkung vom Eigenen und Fremden sowie De-Konstruierung von Homogenität beitragen und die Texte eine Funktion der inoffizieller Geschichte und eines kritischen Korrektivs erfüllen. Die Verfremdungsverfahren der Allegorisierung und Ironisierung werden dagegen in der Marburger Zeitung und Grazer Tagblatt politisch-ideologisch instrumentalisiert. Anhand der Selbstbilder der Superiorität sowie der Abgrenzung gegenüber dem Anderen treten die Funktionen der kollektiven Identitätsstiftung, des kollektiven Gedächtnisses und der Gedächtnisorte, der Reduzierung der gesellschaftlichen Komplexität und der Konstruktion von Nationalismen auf. Unterschiede in der Inszenierung der Fremd- und Selbstbilder in den untersuchten Zeitungen können auf das Zeitungscredo und -programm der jeweiligen Zeitung, die nationale Zusammensetzung der Bevölkerung, die politisch-historischen (Krisen-)Ereignisse und nicht zuletzt auf die Homogenisierungstendenzen einer Gemeinschaft als Folge der Zuwanderung zurückgeführt werden. Die repräsentativen Beispiele der Selbst- und Fremdbilder in der Marburger Zeitung und Grazer Tagblatt laufen stets auf eine nationale Unterscheidung, d.h. in Anlehnung an Giesen auf primordiale Codes hinaus. Als Antwort auf die zunehmende Autonomisierung der slowenischen Kultur in dem 'deutschen Festungsdreieck' der Städte Celje, Ptuj und Maribor, die zum 'feindlichen Fremden' wurde, ist eine Abgrenzung ihr, aber auch anderssprachigen Bevölkerung der Donaumonarchie gegenüber zu beobachten. Die Tageszeitungen als Medien des kollektiven Gedächtnisses ermöglichten ihren Lesern in historischer und regionaler Thematik ein Erinnern an deutsche Tradition, Sitten und Rituale und stützten sich auf traditionelle Ordnungsmuster, die in der tagtäglichen Erfahrung mit Fremdheiten vermeintliche Sicherheit boten und eine kollektiv identitätsstiftende Rolle erfüllten. Die Repräsentationen von China, Süd-Afrika und den Nahen-Osten sind verankert in der dichotomisierenden Denkweise und dem Othering und werden mittels von Oppositionspaaren Okzident/Orient, Zivilisierte/Barbaren, Kultur/Natur usw. inszeniert, wobei die kulturelle Fremderfahrung, die vorerst in Reiseberichten thematisiert wird, zwischen den Polen Faszination und Bedrohung oszilliert. Während Marburger Zeitung die regionale kulturelle Heterogenität, die Zirkulation kultureller Transfers aber auch ausländische Literatur weitgehend ausblendet und zusammen mit Grazer Tagblatt auf einer Repräsentation der homogenen deutschsprachigen Kultur beharrt, die sich in dem multiethnischen Staat nicht zurechtfindet und deswegen einer Utopie von einem national homogenen Staat mittels einer groß- bzw. alldeutschen Lösung entgegensieht, lässt die Laibacher Zeitung – obwohl es der deutschsprachigen Kultur Vorrang gibt – einen 'dritten Raum' für seine inter- und intrakulturell differenzierte Leser entstehen, wodurch ihr ein großes Potential für die Förderung einer friedlichen und toleranten Kohabitation der unterschiedlichen Kulturen im transkulturellen mitteleuropäischen Kontaktraum innewohnte, in dem Kulturvermittlung als selbstverständlich galt. ; The thesis deals with cultural representations of Self and Other in German newspapers from Styria (Marburger Zeitung and Grazer Tagblatt) and Carniola (LaibacherZeitung) from 1900 to 1914, based on a heterogeneous corpus of literary and journalistic narratives. The thesis focuses on the construction in discourse of "self-images" and their contrasting "other-images", as well as the representational practice of stereotyping and the presence and forms of poetic alterity, such as specific genres (grotesque, fairy tale and legend) and on the plot-level on culturally universal topics such as death, disease and insanity, that are mainly observed in the LaibacherZeitung. This literature and its otherness play an important part in raising the awareness among readers of intercultural experience, in deconstructing the homogeneity of Self and Other, while also functioning as unofficial history, alternative worlds and as a corrective critique of society. The strategies of poetic alterity such as allegorisation and irony, which are characteristic of the discourse in Marburger Zeitung and Grazer Tagblatt, form part of the political and ideological instrumentalization of literature. The study emphasizes the differences in the mediatization of Selfness and Otherness in the three newspapers and their feuilletons, differences which arise from each newspaper's credo and program, as well from the historical context (specific political, cultural and ethnic features) of their locality and region. The representative examples of images of Self and Other in the Marburger Zeitung and Grazer Tagblatt tend towards national distinctiveness, in the sense that collective identification follows the primordial code, which according to Giesen, is the basis for the formation and consolidation of collective identity. In response to the increasing autonomy of Slovenian culture in the cities of Lower Styria, the Slovenian and other ethnicities of Habsburg Central Europe became, through strategies of distinction, constructed as the "hostile stranger". As the medium of collective memory, the newspapers used historical and regional issues to remind their readers of German traditions, customs and rituals, which were based on traditional patterns of symbolic order and offered security amidst the everyday experience with otherness and strangeness. The representations of "distant" cultures, such as Chinese, South African and those from the Middle East, are rooted in a dichotomizing mindset and in othering ; moreover, they are staged in rather rigid binary oppositions such as Occident/Orient, Civilization/Barbarism, Culture/Nature etc. The intercultural experience with the otherness discussed in travelogues, oscillates between the poles of fascination and threat. Marburger Zeitung refused to accommodate the heterogeneity of the particular locality, region and multiethnic state of the Habsburg Monarchy and mostly blocked the circulation of cultural elements, for instance by mainly excluding foreign literature from their feuilleton and persisting, along with Grazer Tagblatt, in projecting a homogeneous German culture in Lower Styria. This policy resulted in politically utopian projections of a nationally homogeneous state based on unification with the German Empire, in which case the poetic alterity and the procedures of literary transformation were instrumentalized by relations of power, such as politics. In contrast, the German-speaking periodical from Ljubljana – although it does project the preeminence of German culture – created a third space for its socially and culturally differentiated readers. This expanded its potential for promoting peaceful and tolerant intercultural communication among the different cultures in the transcultural Central European space ; cultural mediation along with overcoming and embracing the cultural, political, religious and national differences, as well as heterogeneity and plurality, constituted its main aspirations.
In: Prispevki za novejšo zgodovino: Contributions to the contemporary history = Contributions à l'histoire contemporaine = Beiträge zur Zeitgeschichte, Band 61, Heft 2
V prispevku avtor analizira prevratno dobo na Spodnjem Štajerskem (predvsem na »ogroženih« območjih) skozi prizmo primerov obračuna s spodnještajerskim nemštvom. Nemci so bili z nastankom nove države prestrašeni, odpuščanja številnih nemških javnih uslužbencev so bila tako rekoč na dnevnem redu, na drugi strani pa je slovenska stran evforično krenila v nove čase. Dogodki, ki so sledili, so širili sovraštvo do nemštva (in tudi strah pred njimi), med Nemci pa večali občutek ogroženosti. V »bran« spodnještajerskemu nemštvu se je najbolj ognjevito postavil graški vsenemški časnik Grazer Tagblatt, ki je nato vseskozi (dve desetletji) zagovarjal parolo, da je potrebno Spodnjo Štajersko priključiti nazaj k nemštvu (kar se je na koncu dejansko tudi zgodilo).
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung und Analyse der Strafprozessberichte der Illustrierten Kronenzeitung, der Arbeiter Zeitung, des Salzburger Volksblatts, der Salzburger Chronik, des Allgemeinen Tiroler Anzeigers, der Alpenländische Morgenzeitung, des Triestingtaler und Piestingtaler Wochen-Blattes, des Wiener Sporttagblatts, der Reichspost, der Westböhmische Tageszeitung, des Wiener Tagblatts und der Kleinen Volkszeitung in der Zeit von Ende 1933 bis Ende 1934. Es wurden mehr als 20 Fälle untersucht.Die ausgewählten Zeitungsartikel sind auf der Homepage von "ANNO - Historische Zeitungen und Zeitschriften" abrufbar. In den einleitenden Kapiteln wird auf die Rechtsentwicklung der Todesstrafe in Österreich, auf die Verhängung des Standrechts und die Anwendung der Todesstrafe ab November 1933 in Österreich eingegangen. Die Hauptkapitel widmen sich den Strafprozessberichten vor den Stand- und Schwurgerichten, wo die Todesstrafe durch den Strang vollstreckt wurde.Es wird dabei unter anderem auf die rechtlichen Besonderheiten in den einzelnen Strafverhandlungen, wie zum Beispiel die Zurechnungsfähigkeit, den Vorsatz, das Tatmotiv des Täters, den Tatort, die Strafhöhe, die Verhandlungsdauer und die Begründung des verhängten Todesurteils eingegangen. Auch werden der Name, das Alter und die gesellschaftliche Stellung des Opfers und des Täters in den Fällen berücksichtigt. Anschließend wird in den Fällen, in denen der Angeklagte zum Tode durch den Strang verurteilt wurde, auf den politischen Einfluss auf das Verfahren Rücksicht genommen. Insgesamt gab es von Dezember 1933 bis Dezember 1934 elf vollstreckte Todesurteile durch die österreichischen Standgerichte. ; The main aim of the present thesis is the presentation and analysis of the criminal trial reports of the magazines Illustrierte Kronenzeitung, Arbeiter Zeitung, Salzburger Volksblatt, Salzburger Chronik, Allgemeiner Tiroler Anzeiger, Alpenländische Morgenzeitung, Triestingtaler and Piestingtaler Wochenblatt, Wiener Sporttagblatt, Reichspost, Westböhmische Tageszeitung, Wiener Tagblatt and Kleine Volkszeitung in the period from the end of 1933 to the end of 1934. More than 20 cases were examined.The selected newspaper articles are available on the homepage of "ANNO - Historical Newspapers and Magazines". The introductory chapters deal with the legal development of the death penalty in Austria, the imposition of martial law (Standrecht) and the application of the death penalty in Austria from November 1933 onwards. The main chapters are dedicated to the reports of the criminal proceedings before the courts martial and jury courts where the death penalty was executed by hanging.Among other things, the thesis deals with the legal peculiarities in the individual criminal proceedings, such as the accountability, the intent, the motive of the offender, the scene of the crime, the amount of the penalty, the duration of the proceedings and the justification of the sentence of death. The name, age and social status of the victim and the perpetrator are also taken into account in the cases. Subsequently, in those cases, in which the accused was sentenced to death by hanging, the political influence on the proceedings is considered. Altogether eleven death sentences were enforced from December 1933 to December 1934 by the Austrian Standgerichte. ; vorgelegt von Peter Lais ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018 ; (VLID)2685104